Mein Märklin Spur 00 Kleinanlagenprojekt 2020! In dieser Kategorie finden sich alle Blogbeiträge, bei denen es um den Selbstbau meiner kleinen Tischbahnanlage geht. Später wird es auch einmal einen beschreibenden Artikel zur Anlage geben, aber solange noch gebaut wird, macht das noch nicht so viel Sinn.
Inzwischen hat sich der Gleisplan meiner kleinen im Aufbau befindlichen Märklin Spur 00 Anlage etwas weiterentwickelt.
Neu dazu gekommen sind eine Drehscheibe 410 M zum Drehen der Schlepptenderlokomotiven, ein Bahnübergang 458 sowie der elektrische Kran 459 G. Dort, wo derzeit die drei Signale positioniert sind, sollen später elektrische Signale von Märklin verbaut werden.
Dass der Märklin Kran 459 G auf der Anlage steht, ist ein zeitlicher Kompromiss und den erweiterten Spielmöglichkeiten auch für einen zweiten Spieler geschuldet. Zwar handelt es sich um die erste Version des Krans (gemäß Koll-Katalog von 1949 – 1954 produziert), aber zeitlich würde eigentlich ein Portalkran 464 in früher Ausführung besser passen.
Da ich vor kurzem gefragt wurde, was mit meiner Märklin-Bahn mit dem „speziellen Untergestell“ wäre: es geht weiter, auch wenn ich hier nicht regelmässig schreibe.
Aktuell gibt es ausführliche Testfahrten. Insbesondere die alten Weichen aus den 30er Jahren erweisen sich ab und an als Stolperstelle selbst für den einfachsten C-Kuppler.
Wenn selbst die RM 800 aus der Bahn gerät, muss ich diese Weiche wohl erstmal aussortieren. Gut, wenn man einen entsprechend großen Fundus zur Wahl hat.
Und ich werde in meiner Entscheidung bekräftigt, die Anlage mit einem entsprechend hohen Rand entworfen zu haben. Klar, die RM 800 hätte das klaglos weggesteckt. Aber das Parkett würde auf Dauer doch unnötig strapaziert werden.
Auch an der Farbharmonie der verwendeten Gleise muss ich noch arbeiten. Diese streut bei den alten Gleisen doch gewaltig und der optische Eindruck der Gleisanlagen ist eher unharmonisch.
Wer sich mit dem Bau einer alten Tischeisenbahn befasst, kommt zwangsläufig an die Frage der Verkabelung.
Authentisch sind natürlich die alten Stoffkabel, mit denen Märklin in den 1930er / 1940er Jahren die elektrischen Weichen und Signale zum Anschluss ausgerüstet hat. Diese Kabel gab es auch paarweise in Längen von einem oder zwei Metern, dann bereits mit Stecker und Kupplung ausgerüstet.
Solche Kabel sind prinzipiell noch z. B. bei eBay erhältlich. Allerdings muss man je lfd. Meter Kabel mit Preisen im Bereich von über € 5 bis € 10 rechnen.
Selbst bei einem kleinen Tischbahn-Projekt wie dem meinen werde ich wohl 20, 30 oder noch mehr Meter Kabel benötigen, so dass die Verwendung der alten Kabel dann doch relativ teuer wird. Als Alternative bin ich jedoch in einem Modellbahn-Forum auf das Sortiment von Tube Town gestoßen. Hier werden – ursprünglich für den Bau von Lautsprechern bzw. Radios oder Hifi-Anlagen vorgesehen – verschiedene einadrige Kabel mit Stoffummantelung aus neuer Produktion angeboten. Ich habe mir daraufhin verschiedene Kabel angeschaut.
Auf dem ersten Bild finden sich (von links nach rechts):
original Märklin Kabel eines Signals aus den 30er Jahren (zum Vergleich)
starre Leitung schwarz („Schaltdraht“) 0,32 qmm (5 Meter für € 5,90 – Meterpreis € 1,18) Außendurchmesser ca. 1,5 mm. Art. vc22-05-blk
Litze schwarz (verzinnt) 0,32 qmm (5 Meter für € 7,90 – Meterpreis € 1,58) Außendurchmesser ca. 1.5 mm. Art. cw22-05-bk
Litze weiß (verzinnt) 0,32 qmm (5 Meter für € 7,90 – Meterpreis € 1,58) Außendurchmesser ca. 1.5 mm. Art. cw22-05-wh
Bild 1: Original Märklin Spur 00 Kabel und drei verschieden Stoffummantelte Kabel mit 0,32 qmm
Generell ist die Stoffisolierung der neuen Kabel dichter gewebt als die der alten Originalkabel. Die Litze ist zudem relativ starr, weil diese auf der gesamten Länge verzinnt ist (in diesem Querschnitt nicht anders lieferbar). Verfügbar sind neben den hier abgebildeten Farben (schwarz und weiß) noch Kabel mit roter, blauer und gelber Isolierung. Im Online-Shop sehen mir diese Farben jedoch zu grell aus. Werde ich vielleicht bei Gelegenheit noch testen.
Fazit: Natürlich besteht ein optischer Unterschied zwischen den alten und neuen Kabeln, dieser ist für mich jedoch hinnehmbar und ich werde die Litze in schwarz für die Verkabelung unter der Platte einsetzen.
Auf dem zweiten Bild seht ihr (von links nach rechts):
Litze schwarz 0,52 qmm (15,2 Meter für € 17,65 – Meterpreis € 1,16) Außendurchmesser ca. 3,0 mm. Art hc20-50-sw
Litze braun 0,52 qmm (15,2 Meter für € 18,80 – Meterpreis € 1,24) Außendurchmesser ca. 3,0 mm. Art hc20-50-br
Bild 2: Stoffummantelte Kabel mit 0,52 qmm
Mit diesem Querschnitt sind die Litzen nicht verzinnt. Auffällig ist auch die relativ dicke weiße Kunststoffisolierung, die zusätzlich zur Stoffummantelung vorhanden ist. Dadurch sind diese Kabel relativ starr.
Fazit: Diese Kabel sind mir für die Märklin Spur 00 zu groß dimensioniert, allenfalls vielleicht für eine Ringleitung zur Stromversorgung von Stellplatten oder Fahrstromeinspeisung einsetzbar.
Preise Stand März 2020
Hinweis zum Vergleich: der Querschnitt der gängigen Märklin H0 Kabel beträgt 0,14 qmm.
Nachdem ich den Unterbau schon etwas länger bei mir stehen habe, ging es in den letzten Wochen endlich mit meiner kleine Märklin Spur 00 Tischbahn voran. Der Gleisplan ist einfach gehalten, aber bietet mir im Verhältnis zum verfügbaren Platz (die Anlage steht später im Betrieb hinten an der Wand unter der Dachschräge) ganz interessante Spielmöglichkeiten. Das Grundthema: Oval, mit innenliegendem Kopfbahnhof und Kehrschleife hatte ich bereits bei meiner etwas größeren Spur 00 Anlage um 2005 herum umgesetzt.
Vorne rechts fehlt noch ein kleines gerades Ausgleichsstück, da die Materialkiste da nichts mehr hergibt, werde ich wohl (Danke für den Tipp an Botho! Warum kommt man nicht selbst auf die einfachsten Ideen) die Säge bemühen und eine marode Schiene kürzen.
Allerdings gibt es auch eine Lösung ohne Basteln, vorausgesetzt, die Materialkiste ist gut sortiert: die Nachkriegsversion der Metallgleise (kleiner Schwellenabstand) mit durchgehendem Mittelleiter sind technisch kompatibel mit den von mir verwendeten Vorkriegsgleisen (grosser Schwellenabstand).
Optisch keine Lösung von Dauer, aber aufgrund der verschiedenen Farbversionen der Gleisbettnachbildung sowie der unterschiedlichen Schienenprofile habe ich sowieso noch Luft für Verbesserung:
Oben in der Bildmitte das „neue“ Ausgleichsstück mit drei Schwellen (die Vorkriegsversion hätte zwei Schwellen).