Tischbahn Update Frühjahr 2023

Schon über zwei Jahre her, daß ich hier zu meiner kleinen Tischbahn Anlage geschrieben habe. Es geht nur langsam voran – zu viele Projekte. Trotzdem freue ich mich, wenn ich mal zwischendurch im Home Office eine kurze Pause machen kann und ein paar Minuten mit den alten Zügen spielen kann. Entschleunigung pur.

Die Anlage ist in den letzten Jahren in der Wohnung etwas hin- und hergewandert – es hat sich bewährt, dass sie klein, kompakt und damit leicht transportabel ist. Für 1,75 x 1,10 Meter Außenmaß findet sich dann doch immer irgendwo ein Platz. Rollmaterial ist im großen Schubladenelement (1 Meter tief, von beiden Seiten zu öffnen) direkt unter der Anlage gelagert, es geht einiges rein.

Ich dekoriere die Anlage gerne von Zeit zu Zeit um. Hier ein paar aktuelle Bilder mit dem Kibri 0/52/17 / Trix Express 20/303 von wohl 1938 – 1941. Man könnte wohl auch ein Spur 0 Gleis zwischen Bahnhofsgebäude und Bahnsteig legen, obwohl der Bahnhof in den sonstigen Ausmaßen eindeutig der Spur 00 zuzuordnen ist.

Die Luffa-Bäume habe ich bei einem Händler auf einem HTS-Forum gefunden. Sie sind eigentlich für die Märklin Spur 0 Bahnübergänge gedacht, bei denen sie in eine Hülse eingesteckt werden können. Da die Bäume sehr gut zur Spur 00 passen, habe ich mir mit Messingnaben aus dem Märklin Metallbaukasten ausgeholfen. In Verbindung mit einer Madenschraube zur Befestigung ergab das relativ unscheinbare und gut zum Stil der 1930er Jahre Tischbahn passende Füße für meine Geschmack.

Gleisbau

Vor zwei Wochen habe ich ein sehr schönes Konvolut mit den ganz frühen Spur 00 Vorkriegsgleisen erhalten. Hier findet sich noch die beiden mittigen Bohrungen zur Befestigung – ausserhalb der Schienen. Bei den etwas späteren Gleisen – und auch bei den folgenden Metallgleisvarianten der Jahrzehnte darauf – sind die Bohrungen für die Schraubbefestigung ja jeweils diagonal angeordnet, deutlich den Enden des Gleisstücks zugewandt und zudem auch innerhalb der Schienen angeordnet.

Damit werde ich endlich den Variantenmix auf meiner Tischbahn beseitigen können – und zudem geht es dann auch hier mal wieder weiter!

Technische Wunder

Die 3027 sucht sich ihren Weg / allen Unterbrechern zum Trotz!

Nach Einbau der ersten Trennstelle bahnt sich die Märklin 3027 dennoch ihren Weg, wie im Video zu sehen ist. Das kann doch aber nicht sein?

Bei den frühen Märklin Spur 00 Gleisen war es ja so, dass nicht der Mittelleiter isoliert werden musste, sondern die Masseverbindung unterbrochen wurde. Hierfür wurde bei den Signalen (478 GN, 442 G, …) ein entsprechendes Trenngleis mitgeliefert.

Auf der anderen Seite der Trennstelle wurden die Trennschiene 3600 T mit 1/4 Länge (man erkennt sie an der roten Einfärbung auf beiden Seiten der Böschung) eingebaut. Bei dieser sind sowohl der Mittelleiter als auch die Masseverbindung getrennt, d. h. die beiden Gleishälften sind vollständig voneinander isoliert. An und für sich bräuchten wir das hier nicht und eine reine Isolierung der Masseverbindung würde genügen – derartige Gleisstücke sind mir jedoch aktuell nicht bekannt d. h. hatte ich noch nie in Händen.

Trennschiene 3600 T im Heft ‚Gleisanlagen Spur 00‘ Ref. 763 (Märklin 1938)

Bei Signal in Stellung Halt – oder wenn gar kein Signal angesteckt ist – ist so die Masseverbindung im Trenngleis-Bereich unterbrochen und die Lokomotive bleibt stehen.

Eigentlich … in meinem Fall aber war es erst einmal anders, wie das Video oben zeigt.

Nach etwas Rätselraten war die Ursache dann doch relativ schnell identifiziert:

Trennschiene 3600 T mit überbrückter Masseverbindung

Jemand hatte das Trenngleis durch Anlöten eines dünnen Drahtes an den Schienenprofilen zu einem reinen Mittelleiter-Trenngleis „degradiert“. So kam von dieser Seite Masse in den Trennbereich und von der anderen Seite der Bahnstrom über den Mittelleiter – kein Grund für die 3027 wie erstmal erwartet, anzuhalten.

Nach Tausch des Trenngleises durch ein nicht manipuliertes funktioniert die Trennstelle jetzt wunschgemäß.

Es gab allerdings noch ein Problem mit „längeren“ Zügen, da diese über die Kupplungen und Radsätze der Wagen, die noch nicht im Trennbereich eingefahren sind, ebenfalls Masseverbindung haben und so der Zug dennoch nicht stoppte …

Dieses Problem wurde schnell im Forum maetrix.net geklärt (Danke an B12!): das Trenngleis muss nicht zwei bis drei Gleise vor dem Signal wie von den Märklin H0 Eisenbahnen bekannt platziert werden, sondern an der Einfahrt zum Bahnhofsgleis, so daß der ganze Zug im Trennbereich Platz hat.

Das Trenngleis 3600 T ist nicht ganz günstig – in gutem / sehr gutem Zustand werden diese auf den bekannten Online-Handelsplattformen für bis zu € 10 je Stück gehandelt.

Oberleitungsbau

Ich versuche mich erstmals im Bau der Oberleitung. Mit den ganzen Gleisstücken geht es noch einfach von der Hand. Spannender wird es dann mit den kleineren Ausgleichsstücken und Weichen. Ich werde aber sicherlich mit meinen Herausforderungen dazulernen 😉